Den Begriff „3D-Druck“ assoziieren wir oft mit neuen Technologien und technisch fortgeschrittenen Projekten. Diese Assoziationen sind nicht schlecht, aber die Möglichkeiten der 3D-Applikation steigen ständig, wodurch sie auch im Museumswesen und beim Erstellen von Museumsmodellen Anwendung finden.
Die 3D-Druck-Technologie in Museen und Schutzzentren für Kulturerbe kann im Bereich der Bildung und der Forschungen wesentlich helfen. In Kombination mit den bestehenden konventionellen Methoden kann der 3D-Druck großen Wert für die Museumssammlungen darstellen.
Andere Beispiele für 3D-Druck-Applikationen, die im Museumswesen erfolgreich eingesetzt werden können: Souvenirs, Museumsmodelle, fehlende Ausstellungsstücke, Duplikate für Bildungsworkshops und viele andere, darunter auch Schilder mit Blindenschrift. Nach den von Kazunori Minatani durchgeführten Untersuchungen besteht der größte Vorteil der 3D-Drucker darin, dass sie im Vergleich zu den konventionellen Braille-Druckern die Punktlayouts und -formen beliebig anpassen können. Dank der 3D-Drucktechnologie konnten größere Punkte als bei konventionellen Methoden erzielt werden. Minatani entwickelte einen Tastplan für Sehbehinderte und Schwachsichtige. Die von ihm durchgeführte Untersuchung zeigte, dass mit dem 3D-Druck verschiedene Formen, Abmessungen und Punktlayouts im Gegensatz zum konventionellen Braille-Druck erzielt werden können.
Die FDM-Technologie kann auch bei Geschichtsforschern erfolgreich verwendet werden. Das Scannen von 3D-Objekten und das 3D-Modellieren bieten ihnen zahlreiche Möglichkeiten und erleichtern ihre täglichen Abläufe. Die 3D-Modelle haben für Forscher einen besonders wichtigen Vorteil. Die 3D-Dateien sind leichter zum Herunterladen als konventioneller Versand oder Transport von feinen und für das Kulturerbe wertvollen Artefakten oder archäologischen Überresten. Es wird ihnen auch die Möglichkeit geboten, für das Kulturerbe wertvolle Objekte zu übergeben und dabei verschiedene Eingriffe vorzunehmen, ohne zu befürchten, dass diese beschädigt werden.
Die amerikanische Smithsonian Institution ist ein gutes Beispiel für den Einsatz der 3D-Drucktechnologie im Museumswesen. Einige Objekte, die sich in diesen Sammlungen befinden, wurden gescannt und anschließend in der 3D-Drucktechnologie gedruckt. Die Erstellung der Repliken mittels 3D-Scanns ist eine sehr interessante Alternative für die konventionellen Techniken wie z.B. Abgüsse. Vor allem ist der Scanvorgang weniger invasiv und somit kann auch das Beschädigungsrisiko der Denkmäler minimiert werden. Wir sind imstande, Objekte zu sehen, die zu zart oder zu wertvoll sind, um diese im öffentlichen Raum auszustellen bzw. für die Außen-/Wanderausstellungen vorzubereiten. Ein großer Vorteil bei der Erstellung derartigen Repliken besteht auch darin, dass sie auch für Behinderte zugänglich sind. Duplikate, Repliken können als interaktive Objekte eingesetzt werden, mit denen Sehbehinderte und Schwachsichtige verschiedene Ausstellungen tasten und somit auch sehen können, die für sie derzeit leider nicht zugänglich sind. Die Initiative bei der amerikanischen Virginia Historical Society trug dazu bei, dass Sehbehinderte viele Objekte aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges, u.a. Pfeife des Generals George S. Patton bzw. Gesichtsabdruck des Generals Robert E. Lee sehen können.
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Die FAMUR-Gruppe – Hersteller von in der Bergbauindustrie verwendeten Maschinen – entschloss sich, die Modelle ihrer Geräte in der 3D-Druck-Technologie herzustellen. Seit vielen Jahren präsentierte die Firma ihre Maschinen auf Messen auf traditionelle Art und Weise, deren Transport war aber immer problematisch aufgrund deren Gewicht, das oft bis mehrere Tonnen betrug. Um Hilfe bat sie 3DGence, die acht Modelle aus ABS-Kunststoff am INDUSTRY F340-Industriedrucker druckte. Die 3D-Maschinenminiaturen wurden dem Post-Processing, darunter Schleifen, Verspachteln sowie Beschichten unterzogen.
Bei 3DGence hatten wir die Chance, nicht nur Modelle unserer Maschinen zu drucken, sondern die Firma bot uns auch eine mechanische Bearbeitung zur Erzielung der gewünschten visuellen Effekte. Dank der komplexen 3D-Leistungen konnten wir die Erfahrung des Herstellers mit einem gut entwickelten Maschinenpark nutzen, der auch über ein weit umfangreiches Modellbaulabor verfügt. Die gedruckten Miniaturen unserer Maschinen wurden den Erwartungen der Firma gerecht.